REISENDE NACHT IN FERNOST
Ihr Infoportal zur Totalen Sonnenfinsternis am 22.07.2009

präsentiert von

Sonnenfinsternis 2009


IMPRESSUM     EMAIL-KONTAKT
© Eclipse-Reisen.de 2001 - 2009, all rights reserved

INHALTSÜBERSICHT
Eclipse 2009

ERKUNDUNGSREISE NACH SHANGHAI

09.11.2008  10.11.2008  11.11.2008  12.11.2008  13.11.2008  14.11.2008  Videos

MONTAG, 10.11.2008: WUZHEN

In China werden alle Mahlzeiten früher eingenommen als bei uns. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Frühstücksbuffet (Foto) im Tong'An-Hotel bereits um 09:00 Uhr schließt. Will man das reichhaltige Angebot voll auskosten, sollte man also recht früh erscheinen. Unterschiedliche, warme Gemüse-, Nudel- und Reisegerichte stehen im Mittelpunkt des Frühstücks, für uns vielleicht erst einmal ungewohnt, aber sehr schmackhaft.

Um halb zehn holen uns Jessica und Linlin in der Lobby (Foto) zu einem ausgiebigen Rundgang durch Wuzhen ab. Nachdem wir im Sommer im Wesentlichen die Hauptachse gesehen haben, möchten wir diesmal vor allem die randlichen Bereiche des Wasserdorfs erkunden. Erste Station ist eine ganz neue Unterkunft gleich gegenüber, an der die Handwerker noch mit letzten Arbeiten beschäftigt sind. Unter der Bezeichnung "Tong'An neu" stehen hier moderne Zimmer (Foto), ein großer (Foto) und mehrere etwas kleinere (Foto) Konferenzräume sowie eine nette Lobby (Foto) zur Verfügung. Für die Mahlzeiten geht man an über die Brücke ins "alte" Tong'An-Hotel. Wir schauen uns noch den Innenhof mit seinem Brunnen an (Foto), bevor wir am Südufer des Hauptkanals langsam Richtung Westen schlendern.

Kanal und Häuser
China von seiner schönsten Seite: Kanal und Holzarchitektur in Wuzhen; rechts das Tong'An-Hotel


Wuzhen ist autofrei, zum Warentransport benutzt man die Kanäle.

Auf einem recht großen Areal (Foto) wird in mit Seideabgedeckten Tonkrügen (Foto) Soja zu Sojasauce fermentiert. Das fertige Produkt kann man gleich daneben in einem großzügig eingerichteten Laden (Foto) erwerben. Vor einem anderen Shop hängt eine Voliere mit einem sprechenden Raben, der sich nach etwas gutem Zureden zu einem "Ni Hao" bequemt. Nach der Besichtigung eines Restaurants (Foto) stoßen wir am Hauptkanal (Foto) auf einen größeren Bootsanleger, der sich durchaus als Beobachtungsort für die SoFi eignet (Foto). Während hier nicht allzu viele Leute Platz finden würden, könnten im Live Water Garden, einer pittoresken Parkanlage auch mehr als 100 Personen Platz finden, sowohl auf den Wegen als auch auf einem befestigten Platz (Foto) am Rand des Parks.

Live Water Garden
Der Live Water Garden ist neben dem Wassertheater der beste Ort zur SoFi-Beobachtung.

Fotomotiv
Wuzhen bietet für Fotografen eine endlose Vielfalt an immer neuen Motiven.

Wir überqueren den Kanal, folgen ein kurzes Stück dem bereits bekannten Hauptweg und biegen dann nach Norden zur ehemaligen Zhaoming Akademie ab, die zu einem Hotel umgebaut worden ist. Dieses hat erst vor ein paar Wochen eröffnet; wir haben hier 50 Zimmer für unsere Kunden reserviert. Auffälligstes Merkmal ist die extravagante Deckengestaltung sowohl in der langgestreckten Lobby (Foto) als auch im Konferenzraum (Foto). Im Unterschied zum Tong'An-Neubau gibt es hier auch ein Restaurant (Foto); wer zur SoFi-Beobachtung den Weg zum Wassertheater scheut, kann den neu angelegten Platz vor dem Hotel (Foto) oder den historischen Platz (Foto) auf der anderen Seite der Akademie nutzen.
Unser Weg führt jetzt am Nordrand der Bebauung an Reis-Feldern (Foto) sowie einem größeren Teich vorbei auf die Pagode zu. Nach ein paar hundert Metern geht es wieder zum Hauptweg zurück, wobei wir im Vorbeigehen weitere Freiflächen sehen (Beispiel 1, Beispiel 2). Diese könnten als Beobachtungsorte für diejenigen interessant sein, die im benachbarten Clubhaus Healtown untergebracht sein werden. Kurz bevor wie die Pagode und damit das Ostende von Wuzhen erreichen, essen wir in einem Bistro zu Mittag.
Die Pagode des Weißen Lotus (Foto) ist kein Museumsstück, sondern eine Kultstätte, die noch genutzt wird. So attraktiv dies wäre - der Bereich (Foto) in unmittelbarer Nachbarschaft der Pagode ist deshalb für Sonnenfinsternis-Beobachtungen tabu. Gleich hinter der Pagode führt der Kaiserkanal (Foto) vorbei, auf dem ein reger Schiffsverkehr herrscht. Es handelt sich um vergleichsweise kleine Frachtkähne, wie man sie vor 30 Jahren auch auf dem Rhein noch häufig sah. Ich könnte hier stundenlang sitzen und zuschauen ... aber wir müssen weiter.
Im Wassertheater (Ortsmarke GoogleEarth) ist ziemlich viel los (Foto), denn hier wird fleißig für eine Konzertreihe aufgebaut, die morgen beginnen soll. Für uns hat das den Vorteil, dass wir auf die sonst nicht frei zugängliche Bühne kommen. Besonders intensiv schauen wir uns noch einmal den Bereich oberhalb der Naturtribünen (Foto) an, wo Baumreihen den im Sommer so dringend notwendigen Schatten spenden (Foto).
Zu den Attraktionen von Wuzhen gehört eine Seidenmanufaktur, in der der gesamte Produktionsprozess vom Kokon (Foto) über das Fadenziehen (Foto) und Weben (Foto) bis zum fertigen Seidentuch vorgeführt wird. Von unseren Begleiterinnen erfahren wir, dass Besucher in Wuzhen Erlebnispakete buchen können, bei denen sie sich selber an diesem Handwerk aber z.B. auch an chinesischer Kochkunst versuchen können.
Wir sind jetzt übrigens wieder auf der Südseite des Hauptkanals (Foto) . Hier stoßen wir im weiteren Umfeld der Seidenmanufaktur auf mehrere Freiflächen (Beispiel 1, Beispiel 2, Beispiel 3), die eine wunderbare Kulisse (Foto) für die SoFi bieten würden. Es gibt jedenfalls zahlreiche attraktive Alternativen zum Wassertheater.

Pagode
Die Pagode des Weißen Lotus ist das Wahrzeichen von Wuzhen.

Dachgiebel
Immer wieder stößt man auf das Drachenmotiv, so wie hier an den Dachgiebeln.

Unser Rundgang endet im Tong'An-Hotel, wo wir noch einen Blick auf den Swimmingpool (Foto) werfen, bevor wir uns in der Lobby mit Frau Zhang treffen. Wir sprechen im Wesentlichen den Ablauf am SoFi-Tag durch, z.B. den Transport der Teilnehmer zum Wassertheater, für den wir die Elektrobusse benötigen. Nach dem Meeting besichtigen wir eines der Riverview-Zimmer, die teurer, aber auch größer sind als die Standardräume (Foto). Es handelt sich bei Riverview eigentlich um kleine Appartements, die sich über zwei Stockwerke erstrecken (Foto).

Während Angi sich in ihr Zimmer zurückzieht, gehe ich wieder los, um in der heraufziehenden Abenddämmerung ein paar (Fotos) zu machen. Daraus wird dann eine sehr umfangreiche Session, die sich fast bis zum Dämmerungsende erstreckt. Jetzt sind ziemlich viele Touristen unterwegs, in erster Linie Chinesen, aber auch ein paar Europäer. Im Wassertheater ist man offenbar mit dem Test der Technik beschäftigt; jedenfalls wird dort ein Skybeamer in Betrieb genommen. Zudem hört man alle paar Minuten das Krachen von Böllern aus Richtung des Theaters. Über den Dächern von Wuzhen sind auch zwei alte Bekannte zu sehen, nämlich die Planeten Jupiter und Venus, die nicht allzu weit voneinander entfernt sind. Am 1. Dezember werden sie in Konjunktion zueinander stehen. Venus habe ich während der SoFi am 1. August zuletzt gesehen - und für die erste Sichtung am Abendhimmel musste ich nun wiederum nach China reisen.

Abendstimmung
Abendstimmung in Wuzhen; auch auf 30°N geht die Sonne im November früh unter.

Beleuchtung
Die Beleuchtung in Wuzhen ist dezent und stimmungsvoll.

Wassermarkt
Venus und Jupiter über dem Wassermarkt; dort tritt jeden Abend um 19:00 Uhr eine Sängerin auf.

Schwarze Sonne
Schaut man dieses Foto von weitem an, erkennt man in der Mitte die Schwarze Sonne mit Korona.

Nach dem erneut hervorragenden Abendessen werfen wir noch einen Blick auf die Opernaufführung, die jeden Abend von 19:00 bis 20:00 Uhr unweit des Tong'An Hotels an einem sehr breiten Stichkanal stattfindet. Was geboten wird, ist eine grell geschminkte nicht mehr ganz junge Sängerin, die zu Playbackmusik singt (Foto). Vielleicht steht das chinesische Publikum auf so etwas?!


Ein kurzer Blick in die Operndarbietung.

Erfreulicherweise ist die Zahl der zu bearbeitenden Emails nicht allzu groß, so dass ich meinen Arbeitsplatz (Foto) gegen 21:00 Uhr verlassen und einen gemütlichen Tee in der Lobby trinken kann. Dort sitzen die Europäer, die ich am frühen Abend gesehen hatte. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Gruppe aus Dänemark handelt. Wir wechseln ein paar Worte auf Norwegisch und Englisch. Ich erzähle, warum wir hier sind; von der Sonnenfinsternis haben sie noch nichts gewusst.



Zum Seitenanfang