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SONNENFINSTERNIS 2002
Sonnenfinsternis
Reisen zur totalen Sonnenfinsternis
DIE SOFI AM 04.12.2002 UND IHRE
VERWANDTEN UND NACHBARN


Eine Sonnenfinsternis kommt nie allein, sondern immer in "Begleitung" einer Mondfinsternis, die sozusagen ihr (zeitlicher) Nachbar ist. Und jede SoFi gehört zu einer Serie von etwa 75 geometrisch ähnlichen Ereignissen, die als Saros-Zyklus bekannt sind und ihre Verwandtschaft darstellen. Durch die Kombination der beiden Zyklen Saros und Inex lassen sich zahlreiche, z.T. über Jahrtausende reichende Beziehungen zwischen Finsternisereignissen aufzeigen und auch Vorhersagen für die ferne Zukunft gewinnen. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Seiten:

SAAO
earthview.com
Robert Harry van Gent
Felix Verbelen.

Nachstehend möchten wir Ihnen die engsten Verwandten und Nachbarn der SoFi am 04.12.2002 vorstellen:

Zu jeder SoFi gehört eine MoFi, die rund 14 Tage vorher oder nachher stattfindet. In seltenen Fällen wird eine SoFi auch von 2 MoFis flankiert, die dann beide Halbschattenfinsternisse sind. Unserer SoFi im Dezember 2002 geht eine Halbschatten- Mondfinsternis am 20.11.2002 voraus, die auch von Mitteleuropa aus in den frühen Morgenstunden beobachtet werden kann.
Auf eine Gruppierung von 2 oder 3 SoFis und Mofis folgt knapp 6 Monate (etwa 173 Tage) später die nächste "Finsternis-Saison", wenn nämlich der andere Mondbahnknoten zwischen Sonne und Erde steht. Nach weiteren rund 173 Tagen ist das Finsternisjahr mit dem erneuten Durchgang des ersten Mondbahnknotens zwischen Erde und Sonne dann vollendet. Da das Finsternisjahr rund 20 Tage kürzer als das Kalenderjahr ist, treten die Finsternisse jedes Jahr entsprechend früher auf. Kompliziert wird die Situation dadurch, dass das Mondjahr (Zeit zwischen dem 1. und dem 13. nachfolgenden Neumond) mit 355 Tagen länger als das Finsternisjahr ist. So folgte auf die partielle Sonnenfinsternis vom 25.12.2000 die ringförmige SoFi vom 14.12.2001. Unsere totale SoFi findet am 04.12.2002 statt, ihr Pendant im Jahr 2003 bereits am 23.11.2003. Dann reißt die Serie allerdings wegen der unterschiedlichen Längen von Mond- und Finsternisjahr ab, denn am 12. oder 13.11.2004 gibt es keine Finsternis. Dafür beginnt mit der partiellen SoFi am 14.10.2004 eine neue Sequenz, die bis 2007 reicht. Nach jeweils 4 oder 5 Jahren mit 10 Tage früher eintretenden SoFis gibt es den knapp 6 wöchigen Sprung zur nächsten Serie.

Die wohl bekannteste Abfolge von nicht miteinander verwandten Finsternissen wird durch den metonischen Zyklus bestimmt. Nach genau 19 Kalenderjahren fällt auf den gleichen Kalendertag wieder (annähernd) die gleiche Mondphase, weil 19 Jahre fast genau 235 synodischen Monaten entsprechen. Da am 04.12.2002 Neumond ist, wird dies auch am 04.12.2021 der Fall sein. 19 Kalenderjahre entsprechen aber auch fast genau 20 Finsternisjahren. Deshalb kommt es am 04.12.2021 wiederum zu einer (totalen) Sonnenfinsternis. Diese Serie kann aber nicht lange anhalten, weil 20 Finsternisjahre nicht ganz genau 235 synodischen Monaten entsprechen. Tatsächlich werden wir bereits am 04.12.2040 vergeblich nach einer SoFi Ausschau halten. Schauen wir in die Vergangenheit, so stoßen wir am 04.12.1983 auf eine ringförmige und am 04.12.1964 auf eine partielle Sonnenfinsternis. Für den Dezember 1945 ist jedoch keine Eclipse verzeichnet.

Deutlich langlebiger (1200 bis 1500 Jahre) ist der Saros-Zyklus. 19 Eclipse-Jahren (= 18,03 Kalenderjahre bzw. 18 Jahre und 10 1/3, 11 1/3 oder 12 1/3 Tage) entsprechen fast genau 223 synodischen und zugleich 239 anomalistischen Monaten. Deshalb tritt nach dieser Zeit wieder eine sehr ähnliche Sonnenfinsternis auf, jedoch um 1/3 des Erdumfangs nach Westen verschoben. Die SoFi am 14.12.2020 wird deshalb in Südamerika zu beobachten sein. Eine Saros-Periode später, nach 36,06 Jahren, ist die SoFi wiederum 120 Lägengrade weiter westlich sichtbar. Am 26.12.2038 wird die Schwarze Sonne über Neuseeland scheinen. Die dritte nachfolgende Eclipse, nach 54,09 Jahren (= Exeligmos-Periode), ist dann wieder ungefähr auf gleicher geographischer Länge zu beobachten wie die zuerst betrachtete, jedoch in der Regel um etliche Breitengrade nach Norden oder Süden verschoben. Der Totalitätsstreifen am 05.01.2057 zeigt die Ausnahme von der Regel, denn er verläuft auf derselben geographischen Breite wie am 04.12.2002, allerdings etwas nach Westen verschoben, weshalb das südliche Afrika und Australien knapp verfehlt werden.
Der Blick zurück ist gleichsam spiegelbildlich. Am 22.11.1984 verlief der Finsternispfad u.a. über Neuseeland, am 12.11.1966 war Südamerika im Bereich der totalen Verfinsterung. Davor hatte am 01.11.1948 Ostafrika die Schwarze Sonne gesehen. Allen hier genannten SoFis des Saros-Zyklus 142 gehen als "treue Begleiter" Halbschatten-MoFis des Saros-Zyklus 116 voraus, die im Verfinsterungsgrad allmählich abnehmen. Einen Überblick über alle Finsternisse des Saros-Zyklus 142, zu dem die SoFi am 04.12.2002 gehört, finden Sie bei Fred Espenak.
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Reisen zur totalen Sonnenfinsternis