SOFI IN DER SÜDSEE

IHR INFOPORTAL ZUR TOTALEN SONNENFINSTERNIS AM 11.07.2010

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Sonnenfinsternis 2010


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DIE SOFI UND IHRE VERWANDTEN UND NACHBARN

Eine Sonnenfinsternis kommt nie allein, sondern immer in "Begleitung" einer Mondfinsternis, die sozusagen ihr (zeitlicher) Nachbar ist. Und jede SoFi gehört zu einer Serie von etwa 75 geometrisch ähnlichen Ereignissen, die als Saros-Zyklus bekannt sind und sozusagen ihre Verwandtschaft darstellen. Durch die Kombination der beiden Zyklen Saros und Inex lassen sich zahlreiche, z.T. über Jahrtausende reichende Beziehungen zwischen Finsternisereignissen aufzeigen und auch Vorhersagen für die ferne Zukunft gewinnen. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Seiten:

SAAO
earthview.com
Robert Harry van Gent
Felix Verbelen.

Nachstehend stellen wir Ihnen die engsten Verwandten und Nachbarn der SoFi am 11.07.2010 vor:

Zu jeder SoFi gehört eine MoFi, die rund 14 Tage vorher oder nachher stattfindet. In seltenen Fällen wird eine SoFi auch von 2 MoFis flankiert, die dann beide Halbschattenfinsternisse sind. Unserer SoFi im Juli 2010 geht eine Partielle Mondfinsternis am 26.06.2010 voraus, die ebenfalls im pazifischen Raum beobachtet werden kann.
Auf eine Gruppierung von 2 oder 3 SoFis und Mofis folgt knapp 6 Monate (etwa 173 Tage) später die nächste "Finsternis-Saison", wenn nämlich der andere Mondbahnknoten zwischen Sonne und Erde steht. Nach weiteren rund 173 Tagen ist das Finsternisjahr mit dem erneuten Durchgang des ersten Mondbahnknotens zwischen Erde und Sonne dann vollendet. Da das Finsternisjahr rund 20 Tage kürzer als das Kalenderjahr ist, treten die Finsternisse jedes Jahr entsprechend früher auf. Kompliziert wird die Situation dadurch, dass das Mondjahr (Zeit zwischen dem 1. und dem 13. nachfolgenden Neumond) mit 355 Tagen länger als das Finsternisjahr ist. So folgen auf die totale Sonnenfinsternis vom 01.08.2008 die totale SoFis vom 22.07.2009 und vom 11.07.2010 sowie die partielle SoFi vom 01.07.2011. Dann reisst die Serie allerdings wegen der unterschiedlichen Längen von Mond- und Finsternisjahr ab, denn am 20. oder 21.06.2010 gibt es keine Finsternis. Dafür hat bereits mit mit der partiellen SoFi am 01.06.2011 eine neue Sequenz begonnen, die bis 2014 reicht. Nach jeweils 4 (oder manchmal 5) Jahren mit 10 Tage früher eintretenden SoFis gibt es den 4- oder 6-wöchigen Sprung zur nächsten Serie.

Die wohl bekannteste Abfolge von nicht miteinander verwandten Finsternissen wird durch den metonischen Zyklus bestimmt. Nach genau 19 Kalenderjahren fällt auf den gleichen Kalendertag wieder (annähernd) die gleiche Mondphase, weil 19 Jahre fast genau 235 synodischen Monaten entsprechen. Da am 11.07.2010 Neumond ist, wird dies auch am 11.07.2029 der Fall sein. 19 Kalenderjahre entsprechen aber auch fast genau 20 Finsternisjahren. Deshalb kommt es am 11.07.2029 wiederum zu einer Sonnenfinsternis. Die nächste Finsternis sollte demnach am 11.07.2048 eintreten. Dies ist aber nicht der Fall, weil 20 Finsternisjahre nicht ganz genau 235 synodischen Monaten entsprechen und die Serien deshalb nicht lange anhalten. Schauen wir in die Vergangenheit, so stoßen wir am 11.07.1991 und am 10.07.1972 auf totale Sonnenfinsternisse, am 11.07.1953 auf eine partielle. Für Juli 1934 ist jedoch keine SoFi verzeichnet.

Metonischer Zyklus
Die Zentralzonen von 3 totalen Sonnenfinster­nissen einer Finsternis-Serie im metonischen Zyklus.
Grafik erstellt mit Win-Eclipse 3.6 von Heinz Scsibrany

Deutlich langlebiger (1200 bis 1500 Jahre) ist der Saros-Zyklus. 19 Eclipse-Jahren (= 18,03 Kalenderjahre bzw. 18 Jahre und 10 1/3, 11 1/3 oder 12 1/3 Tage) entsprechen fast genau 223 synodischen und zugleich 239 anomalistischen Monaten (Prinzip des kleinsten gemeinsamen Vielfachen). Deshalb tritt nach dieser Zeit wieder eine sehr ähnliche Sonnenfinsternis auf, jedoch um 1/3 des Erdumfangs nach Westen verschoben. Die SoFi am 22.07.2028 wird deshalb in Australien zu beobachten sein. Eine Saros-Periode später, nach 36,06 Jahren, ist die SoFi wiederum 120 Längengrade weiter westlich sichtbar. Am 02.08.2046 wird die Schwarze Sonne daher über dem südlichen Afrika erscheinen. Die dritte nachfolgende Eclipse, nach 54,09 Jahren (= Exeligmos-Periode), ist dann wieder auf gleicher geographischer Länge zu beobachten wíe die ursprüngliche, jedoch um etliche Breitengrade nach Norden oder Süden verschoben. Deshalb wird der Totalitätsstreifen am 12.08.2064 wiederum im Pazifik, diesmal jedoch weit nördlich der Osterinsel und durch das mittlere Chile und Argentinien verlaufen.

Saros Zyklus
Die Zentralzonen einiger der im Text erwähnten totalen Sonnenfinsternisse des Saros 146
Grafik erstellt mit Win-Eclipse 3.6 von Heinz Scsibrany

Der Blick zurück ist gleichsam spiegelbildlich. Am 30.06.1992 durchquerte der Finsternispfad den Südatlantik (Bericht von einer Flugexpedition), am 20.06.1974 das Seegebiet südwestlich von Australien (Beobachtungsprotokoll). Am 08.06.1956 verlief die Zentralzone viel weiter südlich als im Juli 2010, sodass die Schwarze Sonne auf keiner der bewohnten Inseln des Südpazifiks zu sehen war.
Da die Sonnenfinsternisse dieser Saros-Serie immer weiter nach Norden wandern, werden Sie in ferner Zukunft, nämlich im 26. und 27. Jahrhundert, auch in Europa zu sehen sein. Sie sind dann aber nicht mehr total, sondern ringförmig.
Einen Überblick über alle Finsternisse der Saros-Serie 146, zu der die SoFi am 11.07.2010 gehört, finden Sie bei Fred Espenak.

Animation Saros 146
Animation aller 76 Sonnenfinsternisse im Saros 146.
Dateigröße: 1.13 mb --> Längere Ladezeit möglich.

Allen hier genannten SoFis der Saros-Serie 146 gehen bis ins 25. Jahrhundert als "treue Begleiter" MoFis der Saros-Serie 120 voraus, die bis 2064 bei abnehmender Magnitude partiell, ab jedoch 2082 nur noch Halbschattenfinsternisse sind.